Interview mit Sonja Ladner

 

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Wie bist du zum Schießsport gekommen und wie lange bist du denn jetzt schon als Schützin aktiv dabei?

Durch meine Mutter. Sie war eine ehrgeizige Schützin und hat uns schon sehr früh mit auf den Schießstand genommen. Schon als Kinder durften wir sitzend aufgelegt die ersten Wettkämpfe bestreiten. Nachdem mir das zu langweilig geworden ist und ich stehend aufgelegt absolut schlecht war, habe ich schon mit 11 Jahren stehend frei angefangen. Mit 15 Jahren habe ich mit dem Kleinkaliber angefangen. Drei Jahre später habe ich wegen der Matura alles an den Nagel gehängt und habe mich nur mehr auf meine Ausbildung konzentriert. Einige Jahre später allerdings hat es mich schon wieder gejuckt und ich habe das LG wieder in die Hand genommen und seit 2006 (nach ca. 9 Jahren Pause) bin ich auch im KK wieder aktiv. Davon die letzten zwei Jahre sehr intensiv.

Du bist ja berufstätig, absolvierst ein Studium an der FH und hast es im letzten Jahr trotzdem geschafft dich für den ÖSB-Kader zu qualifizieren. Wie schafft man das, wenn man doch eigentlich eh schon soviel zu tun hat?

Durch Ziele und viel Motivation. Ich hatte letzten Winter (2009/2010) den unheimlichen Wunsch und das Ziel, teil des ÖSB-Kaders zu werden. Die Leistungssteigerung während den intensiven Trainingseinheiten und einige Wettkampferfolge waren sehr motivierend für mich und haben mich trotz Stress durch die Arbeit und FH vorangetrieben. Ich wurde aber auch von außen durch andere Schützen und meine Familie motiviert, die mir in schweren Zeiten immer wieder mein Ziel vor Augen geführt haben und mir gesagt haben „Du schaffst das!".

Nun da du im ÖSB-Kader bist, welche Ziele hast du dir für dieses Jahr gesteckt? Was möchtest du generell noch erreichen?

Diese Frage wurde uns beim Kadereingangslehrgang auch schon gestellt. ;-) Mein kurzfristiges Ziel ist die Qualifikation für die EM in Belgrad. Mittel- und langfristig möchte ich konstante Leistungen bei internationalen Wettkämpfen bringen. Das erfordert allerdings noch sehr viel Arbeit und ich muss noch sehr viel Erfahrung sammeln, da mir die Coolness bei großen Wettkämpfen durch die lange Pause schon etwas verloren gegangen ist.

Welche Erwartungen werden an einen ÖSB-Kaderschützen gestellt? Welche Aktivitäten gesetzt?

Der ÖSB hat meiner Meinung nach sehr hohe Erwartungen an die Schützen. Für Sie ist es wichtig, dass das Schießen oberste Priorität hat und alles danach ausgerichtet wird. Ziel vom ÖSB ist es, dass die Schützen bei Großveranstaltungen vorne mitmischen und nicht nur einfach teilnehmen.

Der ÖSB hat seit Ende 2010 drei Trainingsgruppen eingeführt, die von drei unterschiedlichen Trainern betreut werden. Es werden monatliche Trainingswochenenden veranstaltet, um damit das Leistungsniveau der Schützen zu steigern.

Wie wird man als ÖSB-Kaderschütze vom VSB unterstützt?

Für die Teilnahme beim IWK in Innsbruck werden die Spesen vom VSB vergütet. Ansonsten gibt es, zumindest von meiner Seite her, keine andere Unterstützung vom VSB im Vergleich zu den restlichen VSB Schützen. VSB Schützen erhalten bei der Teilnahme von Ranglistenwettkämpfen und Qualifikationen die Übernachtungskosten vergütet und zusätzlich ein kleines Kilometergeld.

Außerdem werden die Trainingskosten im Landessportzentrum für ÖSB Kaderschützen vom VSB übernommen.

Angefangen hat deine sportliche Karriere ja in Tirol. Gibt es große Unterschiede zwischen dem Tiroler und dem Vorarlberger Schützenbund?

Als ich damals bei den Tirolern aufgehört habe, gab es noch vollkommen andere Strukturen als dies jetzt der Fall ist. Wir wurden damals sehr von Herrn Stimpfl unterstützt und von einem Wettkampf zum nächsten gefahren.

Die Tiroler haben jährlich (ich weiß nicht ob das immer noch der Fall ist) Trainingslager veranstaltet, um junge motivierte Schützen zu entdecken und zu fördern. Für uns Junge war das damals immer das Größte, einmal im Jahr beim Trainingslager teilzunehmen, und gute Trainier zu haben. Das hat uns als Truppe zusammengeschweißt und verbindet uns heute noch.

Wie es in Vorarlberg bei den Luftgewehrschützen aussieht kann ich leider nicht sagen, da ich seit FH Beginn LG pausiere, im KK allerdings hat man seit 2006 einmal einen KK-Trainer da gehabt, der uns in einem Tag versucht hat unter die Arme zu greifen. Leider ist dies meiner Meinung nach zu wenig um dauerhafte Erfolge zu sichern. Daher gibt es glaube ich schon einige Unterschiede zwischen Tirol und Vorarlberg.

Seit kurzem bist du ja auch Kassier bei der SG Frastanz. Da du bestimmt nicht zuwenig zu tun hattest, welche Gründe haben dich bewegt, dieses Amt zu übernehmen?

Hier in Frastanz war seit einiger Zeit eine gewisse Unruhe im Vorstand und dadurch auch im Verein. Änderungen waren daher notwendig.

Es wurden Personen gesucht, die sich bereit erklären, im Vorstand der Schützengilde mitzuwirken und mithelfen, den Verein wieder zu beleben. Da mir aufgrund meiner beruflichen Erfahrung (Bank, Buchhaltung, Bilanzierung) die Rolle als Kassierin am ehesten zusagt, war ich bereit diese Aufgabe zu übernehmen. Der Zeitpunkt der Übernahme war für mich sicherlich nicht ideal, aber ich bin mir sicher, dass ich mich nach Abschluss der FH im September voll und ganz dieser Aufgabe widmen kann.

Wir danken Sonja, dass sie sich für unser Interview auch noch Zeit genommen hat und wünschen ihr weiterhin viel Erfolg.